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Yersinia enterocolitica kann über kontaminierte Lebensmittel akute, fieberhafte Darmentzündungen und Durchfälle verursachen.
Yersinia enterocolitica ist der Erreger, der in Deutschland die dritt- bis vierthäufigste bakterielle Erkrankung, die Yersiniose, verursacht. Die akuten, fieberhaften Darmentzündungen und Durchfälle werden meistens durch den Verzehr von kontaminiertem Schweinefleisch verursacht.
2022 | |
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Erkrankungsfälle in Europa | 7.919 |
Inzidenz Fälle / 100.000 Einwohner | 2,2 |
Krankenhausbehandlungen | 636 |
Todesfälle | Keine Angabe |
Quelle: The European Union One Health 2022 Zoonoses Report https://doi.org/10.2903/j.efsa.2023.8442
In den LADR Biofocus Laboren erfolgen die Untesuchungen auf Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis in der Regel mittels PCR-Verfahren. Beim Nachweis erfolgt die Bestätigung mit Hilfe kulturellem Verfahren.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist rohes Schweinehackfleisch der wichtigste Risikofaktor für die akute Darminfektion. Der Verzehr vor allem in Form von Mett oder Hackepeter ist der größte Risikofaktor für den Erwerb einer Yersiniose (Epidemiologischen Bulletin 6/2011).
Häufig sind Kleinkinder betroffen, die rohes Schweinehackfleisch gegessen haben. Yersinien können sich bei niedrigen Temperaturen, wie Kühlschranktemperaturen vermehren
Die Erkrankung Yersiniose ist nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig.
Klinisch gesunde Schweine und Wildschweine gelten als das Erregerreservoir für humanpathogene Yersinia enterocolitica und können bei der Verarbeitung der Tierkörper in die Lebensmittelkette gelangen. Deshalb ist dort wichtig die die hohen hygienischen Standards einzuhalten.
Yersinien befinden sich bei Schweinen vor allem in den Mandeln, den Lymphknoten und dem Darm. Studien zeigen, dass bei gut einem Drittel der Schlachtschweine Yersinia enterocolitica in deren Tonsillen nachgewiesen werden konnten. (Gürtler et al., 2005; Fredriksson-Ahomaa et al., 2007). Laut BfR Stellungnahme 002/2013 „sollte insbesondere auf die derzeit übliche Spaltung des Schweinekopfes verzichtet werden, da dabei die Tonsillen verletzt werden können. Eine alternative Methode hierzu stellt das Abkneifen der ungespaltenen Köpfe vor dem Spalten der Schlachtkörper dar, wodurch eine Kreuzkontamination durch belastete Tonsillen verhindert wird.“
Bei der Mehrzahl der Yersiniosen treten Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber auf. Die Symptome können eine bis drei Wochen anhalten. Die Infektionen mit Yersinia enterocolitica können zu langwierigen Arthritiden und anderen chronisch-entzündlichen Zuständen führen. Das Krankheitsbild kann Blindarmentzündungen ähnlich sein.
Selten können Yersiniosen durch die auch als humanpathogen geltenden Yersinia pseudotuberculosis verursacht werden. Als Reservoir für Yersinia pseudotuberculosis gelten verschiedenen Vögel und Wildtiere, wie Nager und Kleinsäuger.
Auf den Verzehr von rohem Schweinefleisch sollte verzichtet werden. Händewaschen nach Umgang mit rohem Fleisch ist unerlässlich, auch die Säuberung der Fingernägel sollte beachtet werden.
In Schlachtbetrieben sollten vor der Zerlegung der Kopf und Hals von Schweinen gesondert verarbeitet werden, um eine Kontamination des Fleisches zu verhindern.
Die häufigsten Yersiniose Fälle werden bei Kleinkindern (<3 Jahre) festgestellt.
Betroffene Lebensmittel | Schweinefleisch, Schweinezungen, nicht erhitzte Schweinefleischprodukte (Schweinemett) |
Vorkommen | Schweine, Wild-, Nutz-, Heimtiere, Erdboden, Oberflächenwasser |
Krankheitssymptome | wässriger Durchfall, kolikartige Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber |
Gefährdete Personen | Kinder und Jugendliche sind am häufigsten betroffen, Ältere, Schwangere, Immungeschwächte |
Minimal infektiöse Dosis | Keine einheitliche Datenlage, vermutlich > 104 KBE Yersinia enterocolitica pro g Lebensmittel |
Inkubationszeit | 1 – 21 Tage |
Krankheitsdauer | 1 – 2 Tage |
Vermehrungstemperatur | 0 °C – 44 °C |
Minimaler pH-Wert | 4,2 |
Minimaler aw-Wert | 0,95 |
Sauerstoffanspruch | fakultativ anaerob |
Besonderheiten |
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Tipps |
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