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Clostridium perfringens sind nicht selten die Verursacher lebensmittelbedingter Erkrankungen. Schätzungen gehen von einem Anteil von 5 bis 10 Prozent an allen bakteriellen lebensmittelbedingten Erkrankungen aus. Clostridien und deren Sporen sind in der Umwelt weit verbreitet, somit können die Sporen von Clostridien auf Lebensmittel gelangen. Bislang konnten
Clostridium perfringens Typ A, Bakterienstämme, die zur Produktion des Alpha-Toxins befähigt sind, mit Lebensmitteltoxiinfektionen in Verbindung gebracht werden. Die minimale Infektionsdosis für Clostridium perfringens mit Enterotoxin-Bildung wird mit etwa 105 Keimen pro Gramm Lebensmittel angenommen. Die nicht meldepflichtige Erkrankung (Toxiinfektion) kommt erst zustande, wenn sich Clostridium perfringens in Lebensmitteln vermehrt haben (> 106 KBE / g Lebensmittel) und diese verzehrt werden.
In den LADR Biofocus Laboren können mittels real time PCR Clostridium perfringens Typ A Stämme aus Lebensmitteln über das cpa-Gen detektiert werden.
Lebensmittelbedingte Erkrankungen durch Clostridium perfringens sind häufig auf primäre Clostridien-Kontamination vor allem von Rind- und Geflügelfleisch sowie sekundär durch Küchenpersonal, Erde, Staub oder Wasser zubereiteter Speisen zurückzuführen. Die Bildung vegetativer Clostridien aus hitzeresistenten Sporen kann unter anaeroben Verhältnissen nach dem Kochvorgang (Sporenaktivierung durch Erwärmung), durch Temperaturabfall und lange Standzeit warmer Speisen vor dem Verzehr begünstigt werden.
Clostridien sind strikt anaerob, können sich folglich bei Vorhandensein von Sauerstoff, also aerob nicht vermehren. Luftabschlüsse im Speisenkern und vor allem auch dichtsitzende Behälterdeckel können sauerstofffreie Bereiche generieren, in denen Clostridium perfringens optimale Bedingungen findet um sich zu vermehren.
Unter solchen Verhältnissen kann eine Clostridien-Vermehrung auf Keimzahlen von mehr als 106 vegetative Zellen pro Gramm Lebensmittel einsetzen.
In unzureichend erhitzten Speisen, meist Fleisch und Fleischerzeugnisse (nicht selten hitzebehandelte Speisen, die heiß abgegeben werden), können sich Clostridium perfringens sogar rasend schnell vermehren. Häufig sind verzehrfertige Lebensmittel wie Frikadellen, Fleisch, Bohnen, Teigwaren in der Warmhaltetheke (< 65°C, nicht ausreichende Temperatur) betroffen.
Werden diese Lebensmittel verzehrt, besteht die Gefahr, dass einige Clostridium perfringens die Magenpassage überstehen und sich im menschlichen Darm vermehren
Clostridium perfringens Typ A können dann das Alpha-Toxin bilden und heftige Bauchschmerzen und Durchfälle verursachen. Die Symptome klingen meist nach einem Tag ohne Komplikationen wieder ab.
Fleischspeisen sollten nach dem Erhitzen unmittelbar serviert werden. Speisereste sollten gekühlt werden, denn die vegetativen Zellen von C. perfringens sind nicht besonders tolerant gegenüber Kälte.
Aufzuwärmende Gerichte sollten genügend erhitzt werden (Kerntemperatur > 70°C, mind. zwei Minuten) damit vegetative Zellen inaktiviert werden.
Clostridium perfringens | |||
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Lebensmittel | Richtwert KBE/g | Warnwert KBE/g | |
1.2 | Säuglingsnahrung auf Milchpulverbasis | 1 | 10 |
3.1 | Brüh-, Kochwurst… | 1 x 102 | 1 x 103 |
6.1 | Kochprodukte, Trockensuppen, -eintöpfe, - soßen | 1 x 102 | 1 x 103 |
6.3 | Trockenpilze | 1 x 103 | 1 x 104 |
7.4 | Hitzebehandelte verzehrfertige Speisen | 1 x 102 | 1 x 103 |
9.1 | Getreidemehle, Weizen, Roggen, Dinkel | 1 x 102 | 1 x 103 |
10.3 | Teigwaren ohne Füllung, roh, trocken | 1 x 102 | 1 x 103 |
13.1 | Kräuter, Gewürze, getrocknet | 1 x 103 | 1 x 104 |
Stand: Dezember 2023, Updates, Kommentierungen usw. siehe https://www.dghm-richt-warnwerte.de
Vorkommen | Erdboden, Verdauungstrakt von Mensch und Tieren |
Betroffene Lebensmittel | rotes Fleisch, Geflügel, Fleischerzeugnisse, Tiefkühl-Fleisch, gekochtes Fleisch |
Gefährdete Personen | Neugeborene, Ältere, Schwangere, Immungeschwächte |
Krankheitssymptome | Durchfall, Bauchschmerzen |
Minimal infektiöse Dosis | > 106 Keime/g Lebensmittel |
Inkubationszeit | 2h – 6 Tage |
Krankheitsdauer | 1 Tag, in der Regel gutartiger Verlauf |
Vermehrungstemperatur | 15°C – 45°C |
Minimaler pH-Wert | 5,0 |
Minimaler aw-Wert | 0,95 |
Sauerstoffanspruch | anaerob (aerotolerant) |
Besonderheiten |
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