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Bacillus cereus - Gibt es linke Bazillen?

Darüber können die Juristen streiten. Jemanden als eine „linke Bazille“ zu bezeichnen, also einen hinterhältigen Menschen, gilt gemeinhin als Beleidigung.

Mikrobiologisch hingegen betrachtet, gibt es noch nicht einmal Bazillen, sondern korrekterweise Bakterien der Gattung Bacillus. Bacillus-Arten spielen in der Natur eine bedeutsame Rolle, die stäbchenförmigen Bakterien bauen organische Substanzen ab und die Abbauprodukte stehen dann wieder dem natürlichen Stoffkreislauf zur Verfügung. Bacillus-Arten sind in unserer Umwelt weit verbreitet, kommen im Erdboden, im Wasser und in staubiger Luft vor.

Eine besondere Fähigkeit dieser Bakterien ist es Überdauerungsformen, so genannte Endosporen, zu bilden. Diese Sporen können extremen Bedingungen wie beispielsweise Hitze und Trockenheit problemlos widerstehen. Kommen bessere Zeiten, können die Sporen auskeimen und sich vermehren. Über 200 Bakterien-Arten werden der Gattung Bacillus zugeordnet und dort unterschiedlichen Gruppen zugeordnet.

Gefahr durch Bacillus cereus: Risiko in aufgewärmten Speisen

Gelangen Sporen einer bestimmten Bacillus-Art beispielsweise auf Lebensmittel, kann es gefährlich werden. Insbesondere aufgewärmte Reis- und Nudelgerichte können problematisch sein.  Bacillus cereus ist dort der Drohkeim, er kann nämlich ein hitzestabiles Gift im Lebensmittel bilden, das zum Erbrechen führt. Auch schwere Durchfälle können die Folge sein, wenn Lebensmittel mit sehr vielen, also mehr als 100.000 Bacillus cereus pro g Lebensmittel, belastet sind.

Immer wieder wird von großen Krankheitsausbrüchen berichtet und Lebensmittel werden zurückgerufen, weil sie tatsächlich oder vermeintlich mit den krankmachenden Bakterien belastet sind. Ganz selten kann der Verzehr des Giftes – Cereulid – auch tödlich enden:

Frau nach Restaurantbesuch tot – Keim in den Tortellini gefunden

Herausforderung in der Labordiagnostik: Bacillus cereus und seine Doppelgänger

Im Labor ist B. cereus nicht so ganz einfach eindeutig zu identifizieren. Am ehesten könnte deswegen  B. cereus als linker Bacillus bezeichnet werden, denn der Hinterhalt muss erkannt werden! Unglücklicherweise können mit den gängigen Untersuchungsverfahren im Routine-Labor nur sogenannte präsumtive Bacillus cereus nachgewiesen werden, also vermutliche oder wahrscheinliche B. cereus.

Das kommt daher, weil die eigentlichen B. cereus Bakterien zur Bacillus cereus-Gruppe gehören. Dazu gehören gut 20 Bakterien-Arten, die sich leider sehr ähnlich sind. Nur der eigentliche Bacillus cereus kann lebensmittelbedingte Erkrankungen verursachen. Ohne eine weiterführende Diagnostik, kann ein falscher Alarm erfolgen. Wenn das mal kein Hinterhalt ist.

Bacillus cereus im Verdacht? – Wir untersuchen für Sie!

Unser Labor LADR Biofocus ist spezialisiert auf den Nachweis von Bacillus cereus und bietet präzise mikrobiologische Analysen. Kontaktieren Sie uns für eine zuverlässige Diagnostik!

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